Erschließung der Korrespondenz Christian Daums

1691 erwarb die Stadt Zwickau den Nachlass des Rektors der Lateinschule, Christian Daum (1612-1687). Zum Nachlass gehören neben seiner Bibliothek (6780 Bände) und den dazugehörigen handschriftlichen Katalogen, den Manuskripten seiner Briefe und Familienpapieren auch die an Daum gerichteten Briefe. Letztere wurden im Rahmen eines von der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG) geförderten Erschließungsprojektes in den Jahren 1995-1999 formal und inhaltlich erschlossen.

Der Katalog verzeichnet rund 5350 Briefe und Lebensdokumente von 500 verschiedenen Schreibern. Briefe aus dem Barockzeitalter sind eher rare literarische Zeugnisse. Sie eröffnen ein umfassendes und sehr differenziertes Bild des 17. Jahrhunderts aus dem Blickwinkel des Zwickauer Schulmannes und seiner Briefpartner. Sie thematisieren philosophischen und philologischen Gedankenaustausch, Zeitgeschichte, Fragen des Schulwesens, des Lehrbetriebs und der Unterrichtsmittel, Drucklegungsprobleme, Verhandlungen mit Verlegern ebenso wie Entstehung, Verteilung und Wirkung von Literatur.

Die Verfasser der Briefe waren Theologen (160), Pädagogen (92), Schüler/Studenten (55), Juristen (44), Philologen, Philosophen, aber auch Buchhändler (20), Feilenhauer, Hufschmiede, Tischler, Schneider, Hutmacher oder Tuchmacher. Die territoriale Streuung der Briefpartner reicht von Antwerpen bis Breslau und von Florenz bis Kiel. 

Der Katalog steht sowohl über die Zwickauer Handschriftendatenbank HANS zur Verfügung und liegt zudem in Buchform vor.

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