Erschließung Nachlass Paul Eberhard Kreisel
Paul Eberhard Kreisel (1931-2011) gehört zu den bedeutenden Domkantoren, Organisten und Komponisten der Stadt Zwickau. Über 40 Jahre wirkte der Kirchenmusiker am Dom St. Marien und führte dort viele kirchenmusikalische Traditionen weiter. Seine Domchorkonzerte zählten zu den besonderen kulturellen Ereignissen der Stadt.
Kreisel studierte in den 1950ern in Leipzig die Fächer Komposition für Chor- und Kammermusik, Klavierspiel und Dirigieren. In der Folge übernahm er das Kantorenamt in Kirchberg und unterrichtete als Lehrer an der Musikschule Aue unter anderem in Glauchau und Zwickau. Als er zum Kantor am Zwickauer Dom St. Marien berufen wurde, gab er seine Musikschultätigkeit auf.
Im Laufe von Kreisels Schaffen entstanden zahlreiche Kompositionen für Chor- und Kammermusik, Instrumentalkonzerte, Orchesterstücke, Lieder sowie Orgelliteratur. Neben 1.200 Choralvorspielen schuf er über 160 größere Werke und Zyklen.
Der Nachlass P. E. Kreisels umfasst dessen gesamtes kompositorisches Schaffen (Notenhandschriften und -drucke), seinen relevanten Briefwechsel, seine Werkdokumentationen mit Programmheften, Zeitungsausschnitten, Rezensionen von Aufführungen in Zwickau und außerhalb, Notenhandschriften weiterer Komponisten aus Stadt und Landkreis Zwickau sowie sein Tonbandarchiv mit Konzert- und Probenmitschnitten. Vor allem das Tonbandarchiv von P. E. Kreisel ist für Musikgeschichte und Musikleben Zwickaus von zentraler Bedeutung. Die Tonbänder dokumentieren in großer Dichte die Musikaufführungen im Dom St. Marien und anderen Spielstätten der Stadt Zwickau in der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts.
Der Nachlass wurde 2013-2015 im Rahmen eines mit Sondermitteln der Stadt Zwickau ermöglichten Katalogisierungsprojektes erschlossen.