Qalamos - Erschließung orientalischer Handschriften

Was ist Qalamos?

Seit 2024 kooperiert die Zwickauer Ratsschulbibliothek mit dem von den beiden Staatsbibliotheken Berlin und München sowie der UB Leipzig initiierten Projekt „Qalamos“, das die in deutschen Bibliotheken verwahrten orientalischen Handschriften (Asien, Afrika) erschließt und in digitaler Form der Wissenschaft zur Verfügung stellt.

In der jetzt angelaufenen zweiten Projektphase werden die Orientalica unserer Bibliothek erfasst und über das Portal präsentiert.

Fragment in Sanskrit, Alter und Inhalt noch unbestimmt
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Die Orientalica der Ratsschulbibliothek

Bestände
Als ehemalige Bibliothek der Zwickauer Lateinschule, an der im 17. Jahrhundert Arabisch und Persisch zum Fächerkanon des altsprachlichen Unterrichts gehörten, verfügt die Ratsschulbibliothek Zwickau über einen kleinen Bestand an orientalischen Handschriften des 15. bis 19. Jahrhunderts; darunter 5 arabische, 7 osmanisch-türkische und 3 persische Manuskripte sowie einige osmanische Urkunden.
Hinzu kommen die von deutschen Gelehrten des 17. bis 19. Jahrhunderts im Rahmen ihrer philologischen Studien verfassten Arbeitspapiere, die teilweise auf der Beschäftigung mit den vorhandenen Originalhandschriften basieren.

Sammlungsgeschichte
Mit der Berufung des Orientalisten Johann Zechendorf (1580-1662) zum Rektor der Zwickauer Lateinschule (1617-1662) traten die orientalischen Sprachen ins Blickfeld der frühneuzeitlichen Zwickauer Bildungselite. Der überwiegende Teil der heute noch vorhandenen Originalhandschriften gelangte über den Erwerb der Privatbibliotheken von Zechendorf sowie seines Schülers und Nachfolgers im Rektorenamt, Christian Daum (1612-1687), in die Ratsschulbibliothek. Einige Handschriften wurden als Beute aus den Kriegen mit dem Osmanischen Reich nach Zwickau gebracht und anschließend der Bibliothek geschenkt. Die orientalischen Handschriften bilden keine gesonderte Abteilung innerhalb des Bibliotheksbestandes, sondern finden sich als einzelne „Nester“ innerhalb der Bestandsgruppe Wissenschaftlicher Altbestand sowie der Handschriftenabteilung.

Kataloge
Die orientalischen Handschriften der Ratsschulbibliothek wurden bislang nicht systematisch erschlossen. Im Supplement zum Handschriftenkatalog des 18. Jahrhunderts wurden die damals vorhandenen Manuskripte lediglich unter dem Lemma „Arabica nonulla ablegmina et Turcica“ summarisch beschrieben. Vereinzelt liegen den Beständen Handschriftenbeschreibungen externer Wissenschaftler bei.

Koranhandschrift (17. Jh.) mit astrologischen Vorschriften
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